12. Mai 2021 – Praxisfälle »Der Blog aus dem Ring«Ziemlich beste Freunde
Wenn Sie den Beitrag hören möchten, klicken Sie hier:Die erste große Liebe trifft uns meist plötzlich und hinterlässt tiefe Spuren. An einzelne Szenen erinnern wir uns ein Leben lang. Eine Millisekunde und zack, sind wir schon wieder mittendrin im eigenen Film.
Intensive Freundschaften wachsen dagegen sehr langsam. Gemeinsam erlebte Abenteuer und überstandene Konflikte formen, wenn es gut läuft, eine Beziehung, die fast nichts erschüttern kann.
Neben externen Partnern gibt es aber auch noch den internen Partner, den eigenen Organismus, der uns überallhin begleitet. Ins Büro, ins Bett, in den Urlaub…. Wo wir sind, ist auch er. In vielen Fällen kühlt jedoch die Beziehung zum eigenen Körper fast auf den Nullpunkt ab. Dieser wird dann nur noch als störend erlebt.
Wir gehen dann zum Arzt oder Fitnesscoach und sagen Sätze, wie diesen: „Ich habe Rückenschmerzen, können Sie die weg machen!“ Versetzen wir uns nur eine Sekunde in die Haut des eigenen Rückens. Möchten Sie weggemacht werden? Diese Abwertung gegenüber dem eigenen Körper, begegnet mir an vielen Orten.
An der Isar, wenn Jogger missmutig und mit Todesverachtung ihre Schritte in den Boden stampfen, wenn Menschen auf dem Fahrradergometer auf einen Bildschirm starren oder mit sich selbst lieblos Gassi gehen, wie mit einem Hund, den sie nicht mehr mögen. Für mich sieht das dann immer aus, als hätten diese Menschen gerne einen neuen Körper. Einen, der nicht die eigene Biografie verkörpert, einen, der keine Spuren von all den Erlebnissen davongetragen hat. Doch wie armselig wäre das?
In unserem Organismus, unserem engsten Vertrauten, befinden sich all unsere Erfahrungen. Die erfreulichen, zornigen, beängstigenden, ermutigenden – einfach alle! Diese zu entfernen, wäre keine gute Entscheidung.
Besser ist es, den Körper genau so zu nehmen, wie er ist. Mit all seinen Blessuren und Deformationen. Hören wir ihm zu, beim nächsten Treppensteigen oder im Wald beim Baumwurzeln überqueren. Es ist der Sound unseres ziemlich besten Freundes. Und der hat ganz viel mit uns selbst und unserem eigenen Leben zu tun.
Experimentieren Sie mit dem eigenen Groove und nehmen gemeinsam mit Ihrem Körper eine neue 'Platte' beim Bewegen auf. Das belebt die Freundschaft von Kopf und Körper.
ich bin Peter Flühr, seit mehr als 20 Jahren Coach und Trainer.
Viele Fach- und Führungskräfte erleben ihren beruflichen Alltag vor allem als Kampf.
In meinen Seminaren und Trainings zeige ich, wie man jeden Tag aufs Neue in diesem Ring
besteht – mit einer Kombination aus mentalen Methoden und gezielter Bewegung.
In meinem Blog greife ich Themen auf, die viele aus ihrem Alltag kennen und gebe einfache
Tipps, wie sie sich verbessern oder lösen lassen.