In seinem Vortrag (This is water) beschreibt David Foster Wallace auf unnachahmliche Weise, wie wir Menschen die Wunder des Daseins übersehen. Mehrmals habe ich diese Rede in den letzten Jahren gehört und immer wieder hat sie mich auf besondere Weise beruhigt.
Ich schreibe hier nicht wie David Foster Wallace über das Wasser, sondern über den Groove und wie wertvoll es ist, ihn bewusst zu erleben, denn er schenkt uns das Leben. Doch starten wir bei dem aktuellen Ist-Zustand in vielen Unternehmen und Haushalten.
Wie ferngesteuert laufen wir zur Arbeit und 'parken' dann dort den Körper. Ohne lebendigen Groove. Doch wer nicht groovt, wird sich abends dann immer wieder wundern, warum das eigentliche Leben an ihm vorbeigezogen ist. Wir ahnen, dass uns etwas ganz Wesentliches fehlt, und versuchen das dann am Wochenende oder wo auch immer nachzuholen.
Grooven lässt sich nicht in Worte fassen. Im Grunde ist dieses Schwingen für uns Menschen so wichtig wie die Luft zum Atmen und für Fische das Wasser zum Schwimmen. Wer den eigenen Groove einmal bewusst genossen hat, möchte auf dieses Lebensgefühl anschließend nur sehr ungerne verzichten. Doch die meisten Menschen treffen die Entscheidung, es im Beruf nicht zu tun. Dementsprechend starr wird dann auch gerne im Job vor sich hin gewerkelt.
Ich bin mir sicher, dass sich Kopf und Körper auch in Organisationen hervorragend verbinden ließen. Da ich am eigenen Leib und in Trainings immer wieder erlebe, wie schöpferisch der Groove uns Menschen sein lässt, kann ich nicht verstehen, weswegen so wenige Unternehmen den Mut aufbringen, sich für die Kooperation von Kopf und Körper stark zu machen. Gerade dann, wenn es darum geht neue Lösungen zu finden, neues Terrain zu betreten, kann uns ein gemeinschaftlicher Groove genau dahinbewegen.
Wer es jetzt einmal probehalber tun möchte, wird hier fündig: Let's groove oder Die vertikale Reissackmassage
Mit Grüßen aus dem Ring des Alltags
Peter Flühr
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