Christopher Reeve, der »Superman«-Schauspieler, sprach mit brutaler Ehrlichkeit über die Tage nach seinem schweren Reitunfall 1995, als der durchtrainierte Mann langsam begriff, dass er seinen Körper nie wieder bewegen können würde. Die ersten klaren Worte, die sein Mund auf dem Krankenhausbett formte, waren „Vielleicht sollten wir mich sterben lassen!“ Seine Frau begann zu weinen und antwortete: „Ich sage das nur einmal – ich werde Deine Entscheidung unterstützen, egal, wie sie ausfällt, denn dies ist Dein Leben und Deine Entscheidung. Aber ich will, dass Du weißt, dass ich immer für Dich da bin, egal was kommt! Denn Du bist immer noch Du!“ Reeve sagt, von da an habe er nie wieder an Selbstmord gedacht.
Was macht uns resilient?
Alle Menschen, die Michaela Haas in dem Buch „Stark wie ein Phönix“ interviewt und portraitiert hat, teilen eine Gemeinsamkeit. Sie sind einem oder mehreren Menschen begegnet, die für sie da sind und an sie glauben. Die Bürgerrechtsikone Maya Angelou, der Rockstar Rick Allen, der Top-Surfer Jesse Billauer, die Autistin Temple Grandin und viele weitere haben unglaubliche Krisen erlebt und sind daran persönlich gewachsen. Frau Haas spricht in diesen Fällen von posttraumatischem Wachstum.
Sich gegenseitig stark machen
In den letzten 20 Jahren habe ich gelernt, dass Resilienz nichts ist, was man sich ausschließlich allein zuhause 'basteln' kann. Widerstandskraft entsteht da, wo Menschen sich gegenseitig stärken. Natürlich können wir mit all' den Modellen und Übungen, die ich hier im Kraftlotsen-Blog und auf meinem Youtube-Kanal zeige, immer wieder neue Kräfte tanken, doch unsere inneren Superkräfte entwickeln wir im Kontakt mit Menschen, die es wirklich gut mit uns meinen.
Wer ein inspirierendes Buch zum Thema ‚Wie wir unsere Resilienzkräfte entwickeln und in Krisen über uns hinauswachsen‘ lesen möchte, dem empfehle ich Michaela Haas‘ Werk „Stark wie ein Phönix“.
Mit Grüßen aus dem Ring des Alltags
Peter Flühr
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