10. Januar 2022 – Persönlichkeit »Der Blog aus dem Ring«Toxische Selbstgespräche entschärfen
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Gibt es etwas Geheimnisvolleres als Selbstgespräche? Wir können mit anderen Menschen gemeinsam in einem Raum sitzen, es ist mucksmäuschenstill, jeder spricht mit sich selbst und wir haben nicht die geringste Ahnung davon, was da geredet wird.
Stolperfallen in Gemeinschaft
Ich erinnere mich noch sehr gut an ein Frühstück bei einem befreundeten Paar. Wir saßen alle vor unseren Kaffeetassen und Stefan sagte zu seiner Freundin nach Minuten der Stille „Das lasse ich mir von Dir so nicht sagen!“ Doch Uta hatte gar nichts gesagt und schaute genauso konsterniert wie ich. Es stelle sich dann heraus, dass sie zwar nichts gesagt hatte, er aber hörte diesen unverschämten Satz. In Stefans Selbstgespräch hatte sie ihn laut und deutlich gesagt. An diese Szene in deren Küche denke ich sehr oft in Kommunikationstrainings, wenn es um das Thema ‚Aktives Zuhören‘ geht. Denn je länger ich schon auf diesem Planeten leben darf, desto bewusster wird mir, wie wichtig es ist, nicht nur anderen, sondern sich selbst beim Selbstgespräche führen gut zuzuhören. Verwechseln wir Letzteres mit echten Dialogen, kann es zu sehr schwierigen zwischenmenschlichen Situationen führen.
Stolperfallen allein
Auch wenn wir die Worte nur an uns selbst richten, wie zum Beispiel im beruflichen Alltag oder beim Tennisspielen, können wir uns systematisch zugrunde richten. Mit wenigen Menschen würden wir so hart ins Gericht gehen, wie mit uns selbst. Wir treiben uns auf vielfältige Weise an: „Beeil Dich, Du fauler Sack!“ „Was für ein dämlicher Fehler schon wieder!“ „Stell Dich nicht so an!“ Dabei wählen wir häufig die Du-Form und meinen uns selbst.
Stille Zeitgenossen sind besonders gefährdet.
Sollten Sie ein introvertierter Mensch sein und deshalb mehr mit sich selbst als mit anderen Menschen reden, dann achten Sie darauf, es zumindest ab und an auf Augenhöhe zu tun. Wer noch nicht an diese Art der respektvollen Selbstansprache gewöhnt ist, dem empfehle ich, es vorsichtig angehen zu lassen. Andernfalls wird Ihnen vermutlich vor lauter Achtung, die Sie sich selbst entgegenbringen, etwas mulmig werden.
ich bin Peter Flühr, seit mehr als 20 Jahren Coach und Trainer.
Viele Fach- und Führungskräfte erleben ihren beruflichen Alltag vor allem als Kampf.
In meinen Seminaren und Trainings zeige ich, wie man jeden Tag aufs Neue in diesem Ring
besteht – mit einer Kombination aus mentalen Methoden und gezielter Bewegung.
In meinem Blog greife ich Themen auf, die viele aus ihrem Alltag kennen und gebe einfache
Tipps, wie sie sich verbessern oder lösen lassen.