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09. November 2019 – Qualifizierung von Führungskräften »Der Blog aus dem Ring« Resonanz erzeugen

 

Als bloggender Kraftlotse weiß ich, wie verlockend viele Likes und Kommentare sein können. Erzeugt ein Artikel Resonanz im Netz, belohnt das kurz mein Nervensystem. Doch diese kleinen Blitze sind nicht zu verwechseln mit der Art von Resonanz, die zwischen Menschen entstehen kann, die sich im gleichen Raum befinden. Denn hier fließen synchron neben Worten auch Bewegungsmuster hin und her. Wenn beides gelingt, können wir den gemeinsamen 'Groove' förmlich spüren.   

Wo können wir das lernen? 

Die Worte, die wir brauchen, um Resonanz zwischen Menschen zu erzeugen, lernen wir meist in der Schule. Was jedoch meines Erachtens genauso wichtig ist, lernen wir weder dort noch im Netz. Nämlich die Sprache unseres Körpers. Sie ist es, die das Gesagte sichtbar mit Leben füllt. Dieser subtile oder auch großräumige Bewegungsfluss, der zwischen den Gesprächspartner*innen hin- und herpendelt, ist so wichtig wie die Luft zum Atmen. Fehlt er, weil wir uns in virtuellen Räumen zeitversetzt austauschen (z.B. in den sozialen Medien) oder weil wir uns zwar treffen, aber mit den Gedanken ganz woanders sind, liegen unsere nonverbalen Fähigkeiten brach. Sie verkümmern trotz dauernder Kommunikation.     

Vom Netz in den Führungsalltag

Aufgrund dieser Ungeübtheit bleibt auch vielen Führungskräften im beruflichen Alltag nichts anderes übrig, als verwirrend substanzlos zu kommunizieren. Die Adressaten fragen sich dann: „Was war jetzt das? Was hat er/sie damit jetzt gemeint? Steht sie/er wirklich dahinter? Was ist jetzt mein Auftrag?“ 

(© istock - spxmp)

Von oben bis unten und zurück

Stellen Sie sich für einen Moment vor, Sie sind in einem Konzert. Die Lautsprecher sind teilweise defekt und nur die hohen Töne können übertragen werden. Der Sound ausschließlich aus dem ‚Kopf‘ der Box wäre in seiner Schrillheit kaum zu ertragen. Für ein bewegendes Klangerlebnis brauchen wir auch die Mittel- und Tieftöne. Erst wenn der ganze Lautsprecher schwingt, ergibt sich ein rundes Klangbild. Eines, dem wir uns gerne zuwenden. Für genau dieses vollständige Erlebnis ist das Zusammenspiel von Körper und Sprache zuständig. Fällt jedoch die Bewegung ganz flach, starr und ausdruckslos aus, reagieren wir beim Zuhören irritiert, ratlos oder skeptisch. 

Ohne Bässe bleibt nur Blässe

Wer Worte spricht und gleichzeitig seinen Organismus in den Standby-Modus versetzt, kann dieses Fehlen der mittleren und tiefen Frequenzen auch mit den treffendsten Formulierungen nicht kompensieren. Unser Körper kann so viel. Wir müssen ihm nur die Möglichkeit geben, sich zu entfalten. Die gute Nachricht: Jeder Mensch ist in der Lage, sich (1) frei und (2) kontrolliert, (3) klein- und (4) großräumig, (5) druckvoll und (6) schwebend und (7) schnell und (8) getragen zu bewegen. Wir müssen uns nur trauen.

New Work & archaische Bedürfnisse 

Natürlich weiß auch ich die Möglichkeiten der Digitalisierung zu schätzen. Doch gönne  ich mir immer wieder den Luxus, mich mit Menschen im gleichen Raum zu treffen und mit ihnen einen gemeinsamen 'Groove' zu finden. Hoffentlich greifen die Führungskräfte wieder mehr auf diese archaische Variante des Resonanzerzeugens zu.

Mit Grüßen aus dem Ring des Alltags

Peter Flühr   

Bildnachweis Titelbild: © istock - spxmp

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Peter Flühr

Hallo,

ich bin Peter Flühr, seit mehr als 20 Jahren Coach und Trainer.

Viele Fach- und Führungskräfte erleben ihren beruflichen Alltag vor allem als Kampf.

In meinen Seminaren und Trainings zeige ich, wie man jeden Tag aufs Neue in diesem Ring besteht – mit einer Kombination aus mentalen Methoden und gezielter Bewegung.

In meinem Blog greife ich Themen auf, die viele aus ihrem Alltag kennen und gebe einfache Tipps, wie sie sich verbessern oder lösen lassen.

Viel Spaß beim Lesen!

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