"Zu viel Wasser tötet die Pflanze." Diesen interessanten Satz hatte vor dem Frankfurt-Spiel Carlo Ancelotti gesagt. In dem SPIEGEL-ONLINE Artikel vom 11.März 2017 umschrieb der in der Botanik erfahrene Bauernsohn aus der Emilia Romagna damit in lyrischer Metaphorik seine Arbeit auf dem Trainingsplatz. Dass es die große Kunst sei, immer wieder, Tag für Tag, die richtige Menge zu finden, um die Gewächse behutsam zum Blühen zu bringen.
Im beruflichen Alltag von Führungskräften und Projektleitern war diese Kunst schon immer wichtig. Eine zentrale Frage lautet immer wieder: „Wie gelingt es mir trotz des vorhandenen Wettbewerbs-, Volumen- und Margendruck, Bedingungen für die Mitarbeiter zu schaffen, in denen sie langfristig leistungsfähig und nicht nach halber Strecke ausgebrannt liegen bleiben.
Mitarbeiter profitieren mehr von Qualität als von Quantität
Weiter heißt es im SPIEGEL-ONLINE: Sein Vorgänger Josep Guardiola hat demnach in den vergangenen drei Jahren immer schon im Herbst sämtliche Gießkannen kubikliterweise über der Säbener Straße entleert, weshalb im Frühjahr kein Wasser mehr übrig war und die Bayern zumindest im Halbfinale der Champions League stets ausgetrocknet eingingen wie eine verdorrte Primel. Ancelotti bewässert dagegen sachte und behutsam weiter. Ein Güsschen hier, ein Tröpfchen da. So weit, so gut! Im Moment sieht es so aus, als hätten die Bayern mit der Trainerwahl alles richtig gemacht. Stand heute, am 16.3.2017 sind die Bayern im Flow.
Solche Pflanzenmetapher hinken natürlich. Denn Menschen sind deutlich schwerer zu führen, als Pflanzen zu ziehen - mit Wasser alleine ist es eben nicht getan. Doch die bodenständige Herangehensweise hat ihren Charme.
Physische Tätigkeiten helfen gegen Gedankenbrei
Wenn mein Kopf mal wieder hohldreht vor lauter Gedankenbrei, dann hilft mir ein Ausflug in den Garten mit Spaten und Co. Die Ergebnisse können sich zwar nicht immer sehen lassen, doch meine mentale Klarheit habe ich mir durch die Erdarbeiten zurückerobert.
Ich glaube, viele Mitarbeiter wünschen sich, dass ihre Vorgesetzten öfter mal in den Garten gehen, dort mit Erde arbeiten und dadurch den Kopf frei bekommen! Die Erfahrungen rund ums Thema „Gedeihen“ und der grüne Daumen kommen gratis noch oben drauf.
Mit Grüßen aus dem Ring,
Peter Flühr