01. Februar 2021 – Stressbewältigung »Der Blog aus dem Ring«Wenn die Luft fehlt
Wenn Sie den Blog hören möchten, klicken Sie hier: Vor 16 Jahren habe ich mit meiner Kollegin, Anna Kirsch, eine Radtour an der Donau gemacht. Da wir gleich zu Beginn eine ambitionierte Etappe vor uns hatten, starteten wir sofort, nachdem wir das Bahnhofsgelände in Donauwörth verlassen hatten.
„Dafür habe ich keine Zeit!“
Der Schlauch meines Hinterrades war zwar fast platt. Doch aus Zeitmangel und wegen nicht vorhandener Luftpumpe, entschied ich mich dafür, gleich loszufahren. Anna sprach mich zwar noch darauf an, doch ich sagte „Das geht schon!“ Nach über 120 Kilometern war ich so platt, dass meine Kraft für das Pumpe suchen und Pumpen am Ankunftsort nicht mehr reichte. Auch in der Früh hatte ich es wieder eilig. So fuhr ich auch am zweiten Tag mit viel zu wenig Luft im Reifen. Ich weiß nicht mehr genau, wie es mir am dritten Tag gelang, mich um den Reifendruck zu kümmern. Doch das anschließende Gefühl werde ich nicht vergessen. Ich flog förmlich über dem Asphalt. Diese Erfahrung hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt.
Wir fahren auf der Felge.
Jetzt im Januar 2021 finden Lehrer*innen, Gesundheitsfachkräfte, Homeschooler-Eltern und viele andere vor lauter Beanspruchung, so wie ich damals an der Donau, keine Zeit für die sogenannten Basics. Wir schaffen es nicht mehr, uns um die Grundvoraussetzungen für einen gesunden Organismus zu kümmern. Frische Luft in die Lungenflügel pumpen, den Muskeln fließende Bewegungen gönnen, Lachen mit Freunden für einen freien Kopf – all das leider Fehlanzeige. Wir fahren verbissen und mit platten Reifen sehr, sehr weite Strecken.
Das geht auf die Pumpe und zermürbt die Nerven.
In den letzten Jahren habe ich mir einen Grundstock an kurzen Übungen zum Luft holen aufgebaut. Die besten finden Sie hier in meinem Blog und auf dem Youtube-Kanal. Suchen Sie sich einfach die aus, die Ihnen sofort guttun. Sie müssen danach ja nicht gleich über dem Asphalt schweben.
Mit Grüßen aus dem Ring des Alltags
Peter Flühr
P.S.: Wenn Sie selbst Lufthol-Tipps für mich und die anderen Leser haben, dann los. Schreiben Sie diese in die Kommentare. Danke!
Ja ich kenne ein schönes Mantra :
"Ich atme ein
Ich atme aus
Ich atme tief (einatmen=EA)
Ich atme langsam (ausatmen=AA)
Ich lächle (EA) und
lass los (AA)...
LG aus Bayern
Veronika01. Februar. 2021, 10:21
"Ich habe keine Zeit, den Zaun zu reparieren, ich muss meine Hühner einfangen".
Elisabeth Flögel01. Februar. 2021, 15:07
Hallo Peter, das ist eine Feststellung, die man nicht nur während der Berufstätiglkeit macht, sonder auch noch als Renterin, was ich inzwischen seit fast 8 Jahren bin.
Meist fallen die persönlichen Belange hinten runter, zuerst kommen Haus, Garten, Kochen und und .... Familie, auch wenn alles schon erwachsen sind ...
Eine Kollegin sagte mir mal, das sind die "Kümmerer" und die sterben langsam aus.
Meine persönliche Erdung finde ich immer noch in meinen Sportstunden mit
meinen Teilnehmern und daran halte ich so lange es geht fest.
Dir gratuliere ich noch zu Deiner Vorstellung in der SZ und habe mich richtig
gefreut über Deine, wie immer, zutreffenden Darstellungen der Probleme.
Auch die Vereine bleiben nicht verschont, wir geben mittlerweile unsere Stunden
online und das ist gar nicht so einfach wenn man so in den Bildschirm schaut.
Ich wünsche Dir weiterhin gutes Gelingen und immer daran glauben, es geht auch wieder aufwärts!
Liebe Grüße Elisabeth
Petra01. Februar. 2021, 15:49
Hallo Peter,
eine meiner Lieblingsübungen zum Luftholen und Durchschnaufen ist das
"Fliegende Schwert" Gleichzeitig dehnt es die myofaszialen Strukturen der
Körpervorderseite und der Rückseite.
Karen Prillwitz01. Februar. 2021, 19:03
Wie wahr lieber Peter und wie anschaulich. Danke für die Erinnerung. Mit diesem Bild vor Augen werde ich öfter daran denken ;-).
Meine Übung: Ich stelle mir vor, ich atme wie ein Baum, frische Energie ein, Verbrauchtes und Altes aus. Dabei führe ich die Arme seitwärts ausgestreckt nach oben und vor der Körpermitte wieder nach unten. Das 3-5 Mal erdet mich jedes Mal.
Hallo,
ich bin Peter Flühr, seit mehr als 20 Jahren Coach und Trainer.
Viele Fach- und Führungskräfte erleben ihren beruflichen Alltag vor allem als Kampf.
In meinen Seminaren und Trainings zeige ich, wie man jeden Tag aufs Neue in diesem Ring
besteht – mit einer Kombination aus mentalen Methoden und gezielter Bewegung.
In meinem Blog greife ich Themen auf, die viele aus ihrem Alltag kennen und gebe einfache
Tipps, wie sie sich verbessern oder lösen lassen.